Mensch als Mittel?

Eine Formulierung von Kants kategorischen Imperativ lautet wie folgt:
„Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“

Wir sollen also unsere Handlungen so ausrichten, dass wir Menschen auch als Zweck sehen, und sie nicht nur als Mittel zur Erreichung eines anderen Zwecks. Dies hört sich in moralischer Hinsicht ja vernünftig an.:-)

Als ich den Satz zum ersten Mal hörte, hatte er auf mein Denken allerdings Konsequenzen, die er vermutlich nicht haben sollte. Denn er lenkte meine Aufmerksam darauf, dass man Menschen überhaupt als Mittel verwenden kann. Wenn ich ein Ziel erreichen möchte, also mit meinen Handlungen einen Zweck verfolge, kann ich auf andere Personen als Mittel zurückgreifen. Dies scheint mir eine Rechtfertigung dafür zu sein, andere Menschen für einen arbeiten zu lassen. Ich kann andere für mich arbeiten lassen, sie quasi als Sklaven halten, sie zum Mittel zum Zweck verwenden, solange ich sie zugleich auch als Zweck sehe. War Kant die moralische Konsequenz, dass man aus seiner Formulierung lernen kann, dass man überhaupt Menschen für seine Zwecke gebraucht, bewusst?

Kommentare

  1. Verwendest du Kants' Aussagen hier als Mittel?
    Und sind Mittel und Zwecke heute dasselbe wie damals?
    ---
    PS: Die Lügerei, war soweit nie seine Stärke.


    Grüsse.

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  2. Danke, Anonym, für dein Kommentar!

    Ist es nicht egal, wie ich Kants Aussage hier verwende? Ich bezog mich ja auf den Inhalt...

    Ob Mittel und Zwecke heute dasselbe wie damals sind, kann ich nicht beurteilen. Aber das frage ich ja indirekt ganz am Ende...

    Was denkst du?

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  3. Danke auch für dein Kommentar, oder bist du derselbe?

    Was ist Sophisterei? Meine Antwort oder der Text?

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  4. Natürlich war Kant sich bewußt, dass man Menschen zur Erlangung von Zwecken gebrauchen kann. Dies geschieht ja auch täglich! Die Formulierung Kants lautet aber: "... jederzeit zugleich als Zweck..." und hier müsste man anfügen "an sich selbst". Dies meint, man darf den Menschen durchaus als Mittel benutzen, aber man darf den Menschen nicht darauf reduzieren, sondern er muss immer auch als Endzweck gesehen werden.

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