Auf meinen Reisen durch Südostasien und Nepal beschäftigte mich eine Frage quälend: Wie konnte es sein, dass ich in diesen Ländern wie ein König leben konnte? Wieso gehörte ich in Europa mit meinem bescheidenen Gehalt zum unteren Drittel der Einkommensbezieher, war in Asien jedoch damit sicherlich im obersten?
Warum kann beispielsweise ein Taxifahrer aus Österreich nach Thailand fahren und dort lange gut leben, für einen Menschen, der die selbe Tätigkeit in Thailand ausübte, ist es jedoch verwehrt nach Österreich zu kommen? Sie beide machen die selbe Arbeit, sind innerhalb ihrer Länder eventuell gleichgestellt, wenn sie die Ländergrenzen jedoch überqueren, so gibt es riesen Unterschiede. Das durfte doch in einem international kapitalistisch vernetzten System nicht der Fall sein...Es musste irgendwie am Geldsystem hängen. Ich konnte mir das jedoch nicht erklären.
Auf die - zugegebenermaßen simple - Lösung kam ich durch das Buch "23 Lügen, die sie uns über den Kapitalismus erzählen" von Ha-Joon Chang. Auf Seite 144 gibt er die Lösung:
Wenn daher Ausländer aus welchem Grund auch immer (es kann ja auch sein, dass sie die Währung nur als "Wertaufbewahrung" horten wollen, wie z.B. beim Dollar) mehr der Währung nachfragen, so steigt diese im Vergleich zu den anderen Währungen. Innerhalb des Landes jedoch werden die Preise durch die üblichen Abläufe festgesetzt: Entweder durch Verhandlungen am Markt, oder staatlich festgesetzt.
Es kommt dabei auch auf die Art der Ware an. Chang schreibt wiederum (144f.):
Ich profitierte also bei meinen Reisen davon, dass Europas Währung so stark nachgefragt wurde im Ausland, dass europäische Produkte so gefragt sind von Ausländern - ohne dass ich unbedingt selber etwas dazu beigetragen hätte. Es scheint somit zwei Gründe für diesen Unterschied zu geben: Erstens, dass wir unterschiedliche Währungen haben. Zweitens, dass Migration beschränkt ist. Zwei Machtmittel, die manche zu Königen, andere zu Dienern machen...
Warum kann beispielsweise ein Taxifahrer aus Österreich nach Thailand fahren und dort lange gut leben, für einen Menschen, der die selbe Tätigkeit in Thailand ausübte, ist es jedoch verwehrt nach Österreich zu kommen? Sie beide machen die selbe Arbeit, sind innerhalb ihrer Länder eventuell gleichgestellt, wenn sie die Ländergrenzen jedoch überqueren, so gibt es riesen Unterschiede. Das durfte doch in einem international kapitalistisch vernetzten System nicht der Fall sein...Es musste irgendwie am Geldsystem hängen. Ich konnte mir das jedoch nicht erklären.
Auf die - zugegebenermaßen simple - Lösung kam ich durch das Buch "23 Lügen, die sie uns über den Kapitalismus erzählen" von Ha-Joon Chang. Auf Seite 144 gibt er die Lösung:
"Solche Unterschiede entstehen vor allem deshalb, weil Umtauschkurse zum großen Teil von der Nachfrage nach international gehandelten Gütern und Dienstleistungen bestimmt werden (wenngleich auch Devisenspekulation kurzfristig die Wechselkurse beeinflussen können). Die Kaufkraft einer bestimmten Summe in einem bestimmten Land richtet sich hingegen nach den Preisen aller Waren und Dienstleistungen und nicht nur nach denen der international gehandelten."Klar: Der Wechselkurs kommt durch die Nachfrage nach der jeweils anderen Währung zustande. Wollen mehr Menschen aus dem Ausland zum Beispiel deutsche Waren kaufen, so müssen sie zunächst ihre Währung in Euro wechseln. Sie verkaufen quasi ihr Geld und kaufen europäisches. Durch das verstärkte Angebot ihres Geldes sinkt dessen Preis und durch die verstärkte Nachfrage nach dem Euro steigt dessen Preis.
Wenn daher Ausländer aus welchem Grund auch immer (es kann ja auch sein, dass sie die Währung nur als "Wertaufbewahrung" horten wollen, wie z.B. beim Dollar) mehr der Währung nachfragen, so steigt diese im Vergleich zu den anderen Währungen. Innerhalb des Landes jedoch werden die Preise durch die üblichen Abläufe festgesetzt: Entweder durch Verhandlungen am Markt, oder staatlich festgesetzt.
Es kommt dabei auch auf die Art der Ware an. Chang schreibt wiederum (144f.):
"Die wichtigsten unter den nichtgehandelten Dingen sind die sogenannten personenbezogenen Dienstleistungen, etwa Taxifahrten oder die Bedienung im Restaurant. Handel in diesen Bereichen erfordert internationale Migration, doch wird diese durch Einwanderungsbeschränkungen stark begrenzt, sodass die Preise für solche Dienstleistungen in verschiedenen Ländern am Ende ganz unterschiedlich ausfallen [...]. Wenn man international gehandelte Waren wie Fernseher oder Mobiltelefone betrachtet, ist der Preis in allen Ländern, ob arm oder reich, ungefähr der gleiche."Genau diese Beobachtung konnte ich auch machen. Die Laptops und Handys waren nicht wirklich billiger in Thailand. Diese werden international gehandelt, daher gibt es trotz Umrechnungskurs keinen Preisvorteil.
Ich profitierte also bei meinen Reisen davon, dass Europas Währung so stark nachgefragt wurde im Ausland, dass europäische Produkte so gefragt sind von Ausländern - ohne dass ich unbedingt selber etwas dazu beigetragen hätte. Es scheint somit zwei Gründe für diesen Unterschied zu geben: Erstens, dass wir unterschiedliche Währungen haben. Zweitens, dass Migration beschränkt ist. Zwei Machtmittel, die manche zu Königen, andere zu Dienern machen...
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