Wir stehen vor großen Umwälzungen, was den Kapitalmarkt betrifft. Die Blockchain hat in die Unternehmensfinanzierung Einzug gehalten und ist nicht mehr aufzuhalten. Eines ist klar: Die Zukunft ist dezentral und divers!
NFTs
So genannte Non fungible Tokens sind gerade dabei, den Kunstmarkt umzukrempeln. Hier werden wir uns die neuesten Entwicklungen ansehen und im Anschluss diskutieren, was das für die Unternehmensfinanzierung bedeuten wird. Ich habe kürzlich über NFTs und die Gefahren der Blockchain geschrieben.
In diesem Video wird kurz erklärt, was NFTs überhaupt sind:
Es war am 11. März 2021, als der Künstler Beeble sein digitales Kunstwerk Everydays: the First 5000 Days um einen Rekordwert von 69,3 Millionen Dollar versteigern konnte. Es handelt sich hierbei um ein .jpg. Wieso sollte jemand ein Computerbild ersteigern? Weil die Einzigartikeit des Bildes durch die Blockchain abgesichert worden war. Damit konnte eindeutiges Eigentum daran festgelegt werden.
Aber wieso sollte jemand Eigentum an einem Bild haben wollen, welches einfach duplizierbar und für jeden ausdruckbar ist? Nun, genau so ist es auch mit der Mona Lisa. Jeder kann sie sich ausdrucken und bei sich an die Wand hängen. Aber es gibt nur ein wertvolles Original.
Die Besonderheit von NFTs ist nun, dass diese sich Smart Contracts bedienen können. Das bedeutet, dass Regeln so in den Code geschrieben werden, dass bei bestimmten Auslösern beispielsweise automatisch Zahlungen stattfinden.
Bei Beeble ist es so, dass er zunächst beim Verkauf seines Kunstwerkes Geld verdiente. Wird jedoch dieses Kunstwerk weiter verkauft, so verdient er automatisch jeweils wieder 10%. Er verdient also nicht nur beim Ursprungsverkauf, sondern auch bei allen anschließenden.
Dies ist ein Prinzip, welches revolutionär ist und komplett neue Möglichkeiten erschließt.
Die Vermischung von Primär- und Sekundärmarkt
An der Börse kann traditionell zwischen Primär- und Sekundärmarkt unterschieden werden. Gibt ein Unternehmen bei einer Kapitalerhöhung Aktien über die Börse aus, so fließt zunächst dieses Geld in das Unternehmen. Aktien sind damit eine Form der Eigenkapitalaufnahme in der Unternehmensfinanzierung. Das ist der Primärmarkt.
Im Anschluss gibt es Aktionäre, welche die (Teil-)Eigentümer dieses Unternehmens sind. Diese können ihre Aktien an andere Personen weiter verkaufen. Hierbei fließt jedoch kein Geld mehr in das Unternehmen, sondern nur noch zwischen denen, welche Aktionäre sind und denen, die es werden. Das ist der Sekundärmarkt.
Wenn Aktienkurse steigen oder fallen, kann das für das Unternehmen in erster Linie nebensächlich sein - stellen diese doch nur Eigentumsübertragungen dar. Geld ist nur bei der Ausgabe der Aktien in das Unternehmen geflossen. Steigt der Aktienkurs stark an oder wird die Aktie viel gehandelt, hat höchstens die Börse über die Spesen etwas davon.
Es gab also bisher eine starke Grenze zwischen Primär- und Sekundärmarkt
Die Grenze zwischen Primär- und Sekundärmarkt wird aufgehoben
Mit Smart Contracts könnte diese Grenze aufgehoben werden. Unternehmen könnten Eigentumsrechte auf der Blockchain emittieren. Damit würden sie sich zunächst finanzieren. Im Anschluss könnten sie jeweils weiterhin profitieren, wenn diese Crypto-Aktien am Sekundärmarkt weiter verkauft werden.
Die Unternehmensfinanzierung würde also nicht am Primärmarkt enden, sondern bei jedem Trade könnte zusätzliches Geld ins Unternehmen fließen. Somit könnten Unternehmen noch viel länger von einem Börsegang profitieren. Umgekehrt wüsste man: Kaufe ich die Aktie, so unterstütze ich zu einem Teil wirklich noch immer das Unternehmen und nicht nur den Eigentümer!
Damit würde die Grenze zwischen Primär- und Sekundärmarkt aufgehoben und eine neue Ebene der Unternehmensfinanzierung geschaffen!
Der Aktienhandeln könnte sich als eine zusätzliche, regelmäßige Einnahmenquelle für das Unternehmen herausstellen. Besonders vorteilhaft für das Unternehmen wäre es außerdem, wenn die Aktienkurse auch langfristig steigen. Denn damit würde der Betrag, welcher wiederum in das Unternehmen fließt, ansteigen. Ein reger Aktienhandel, würde auch dem Unternehmen wiederum zugute kommen.
Die Zukunft ist Crypto
Die Vermischung von traditionellem Kapitalmarkt und der Blockchain-Welt ist bereits im vollen Gange. So werden in Australien bereits Smart Bonds ausgegeben, welche sich automatisierter Kupon-Zahlungen bedienen!
Die neuerdings mögliche Vermischung von Primär- und Sekundärmarkt ist zu lukrativ für Unternehmen, als dass diese Instrumente nicht eingesetzt werden würden. Traditionelle Mittelmänner werden ausgeschaltet, neue Finanzinstrumente werden möglich. Mit den Möglichkeiten der Smart Contracts werden neue Kombinationen möglich.
Eines ist klar: Die Zukunft ist Crypto!
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